Das „Project Semicolon“ ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für Themen, wie psychische Gesundheit und Suizid-Prävention stark macht. Gegründet wurde die Organisation im Jahr 2013 von der Amerikanerin Amy Bleuel.
Das Engagement der Gründerin geht auf ihre eigene Betroffenheit zurück. Sie selbst litt in ihrer Kindheit und Jugend unter wiederholtem Missbrauch und den immensen psychischen Folgen. Nach Jahren der Depressionen und des Alkoholmissbrauchs nahm sie sich selbst das Leben. So wie es Jahre zuvor auch ihr Vater getan hatte. Dennoch wollte sie Zeit ihres Lebens ein Zeichen der Hoffnung für Betroffene setzen.
Das „Project Semicolon“ möchte alle Menschen unterstützen, die mit Depressionen, Sucht, Selbstverletzung und Selbstmordgedanken kämpfen. Das Zeichen allein wird niemanden heilen können, aber es schafft Aufmerksamkeit und Raum für Gespräche und Unterstützung.
Der Strichpunkt als sichtbares Zeichen
Sichtbares Zeichen der Bewegung ist ein Tattoo in Form eines Semikolon (;) . Es drückt die eigene Betroffenheit oder die Solidarität zu betroffenen Menschen aus. Das Tattoo soll zur Diskussion anregen und die Stigmatisierung der Betroffenen verhindern. Inzwischen weiß man, dass psychische Probleme weiterverbreitet sind, als man denkt und weltweit immer mehr zunehmen. Dennoch verheimlichen viele Menschen aus Scham oder Angst ihre Krankheit. Offene Gespräche über Missbrauch, Depressionen oder Sucht sind immer noch mit Tabus behaftet – oft mit fatalen Folgen bis hin zum Suizid.
Daher ist es dem Projekt ein großes Anliegen, dass Betroffene offen über ihren Schmerz sprechen können. Schon allein das kann den Leidensdruck mildern.
Warum ein Semikolon?
Das Semikolon steht dabei sinnbildlich dafür, dass ein Satz nicht komplett beendet ist. Obwohl er hätte beendet werden können. Bleuel hat dies so ausgedrückt: „Your story is not over“.
Dabei soll das Semikolon ein Zeichen der Hoffnung sein. Es soll ausdrücken, dass es für niemanden zu spät ist und dass jeder seine eigene Geschichte positiv „weiterschreiben“ kann. Es soll zeigen, dass Suizid nicht der Ausweg ist, sondern dass es Hilfe geben kann.